Huch, was ist denn hier los? Ein Blick auf die Energiemarktentwicklung 2021 in Deutschland

Corona hat viele Unsicherheiten in allen Lebensbereichen mit sich gebracht. Eine unmittelbare Auswirkung hat die Pandemie und viele weitere Faktoren auch auf die Energiepreise, die Rekordniveau erreichen. Bei der aktuellen Strom- oder Gasrechnung schaut man zur Vergewisserung lieber zweimal hin. Oder man steht an der Tankstelle und glaubt, seinen Augen nicht zu trauen. Ja, das ist Ihr Tank, der da gerade vollläuft.

 

Auch für Unternehmen sind die enorm steigenden Energiepreise eine starke Herausforderung. In der Presse häufen sich Insolvenzmeldungen von Energieversorgern. Viele bekannte Lieferanten schließen zeitweise keine neuen Strom- und Gasverträge mehr ab. Die Anzahl der Anbieter auf den Vergleichsportalen schrumpft. Was passiert eigentlich im Moment mit den Energiepreisen in Deutschland und in ganz Europa?


So haben sich die Energiepreise 2021 entwickelt – eine kleine Bestandsaufnahme:
Die Energiepreise sind in 2021 erneut gestiegen und der Trend setzt sich in 2022 ungebremst fort. Gas, Strom, Heizöl und Benzin haben seit 2021 teils kräftig zugelegt. Besonders deutlich spüren wir Preisanstiege derzeit beim Heizen und an der Tankstelle. Der Strompreis für Privathaushalte ist in den vergangenen Monaten enorm gestiegen. Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt bedeutet das mehrere hundert Euro zusätzliche Kosten pro Jahr. 

Dabei ist Deutschland europaweit Spitzenreiter bei den Strompreisen. Das liegt unter anderem an den hohen Abgaben, Steuern und Umlagen sowie den Netzentgelten, die Verbraucher in Deutschland auf Strom zahlen müssen. Im Schnitt zahlen Haushalte in den anderen EU-Mitgliedsstaaten 8 bis 10 Cent weniger pro Kilowattstunde.1 Auch für 2022 wird keine wesentliche Entlastung der Strompreise erwartet. 


Warum sind die Energiepreise seit 2021 so stark gestiegen?
Gute Frage! Dafür gibt es viele Gründe. Je nachdem, wen man fragt. Unbestritten ist:

1.    Nach der Corona-Krise im vergangenen Winter 2020/21 hat sich die Wirtschaft zunächst erholt und trieb aufgrund der rasant gestiegenen Nachfrage die Preise vor allem für Rohöl, Strom und Gas in die Höhe.

2.    In 2021 wurde im Vergleich zum Vorjahr weitaus weniger Windstrom erzeugt und dieser Rückgang musste durch Kohle- und Gaskraftwerke kompensiert werden. Die dadurch zusätzlich gestiegene Nachfrage nach Kohle und Gas trieb damit weiter die Preise nach oben. Dies alles noch vor dem Hintergrund, dass durch das Abschalten von Kohlekraftwerken und Atomkraftwerken die Erzeugungskapazitäten insgesamt schon verringert sind. 

3.    Die Füllstände der deutschen Gasspeicher sind im Vergleich zu Vorjahren nach wie vor niedrig. Die Sorge um einen kalten Winter und zusätzlichen Bedarf für Gaskraftwerke, welche die Schwankungen der erneuerbaren Energien ausgleichen, führt zu steigenden Gaspreisen.

4.    Der Strompreis im Spotmarkt ist innerhalb des Jahres 2021 um mehr als 400 Prozent gestiegen. Auch 2022 ist mit einer Beruhigung nicht wirklich zu rechnen. Diese Preissteigerung schlägt sich auch in den Strompreisen für die Privathaushalte nieder. Die Senkung der EEG-Umlage auf 3,77 ct/kWh kann diese enorme Preissteigerung nicht kompensieren.

5.    Die Anfang 2021 eingeführte BEHG-Umlage (Brennstoffemissionshandelsgesetz-Umlage), die Verbraucher für CO2-Emissionen bei Gebäuden und Verkehr zahlen müssen, macht sich deutlich bemerkbar. Vor allem beim Heizen und Benzintanken.

6.    Die politische Instabilität in Europa lässt die Preise derzeit nicht sinken. 
 

Wie gehen Energieversorger mit steigenden Kosten um?
Die Energielieferanten reichen höhere Kosten – insbesondere der Strombeschaffung, die Netzentgelte und staatlichen Abgaben – an ihre Kund:innen weiter. Eine derartige Kostensteigerung kann nicht ausgeglichen werden. DB Strom beispielsweise gibt die Senkung der EEG-Umlage an seine Kund:innen weiter. Allerdings übersteigt die Erhöhung der Netzentgelte und der Strombeschaffung 2022 die Senkung der EEG-Umlage deutlich. Infolgedessen steigt der Strompreis.
 

Was können Sie jetzt tun, um Ihre Energiekosten nachhaltig zu gestalten?
1.    Wechseln Sie Ihren Stromanbieter: Ein Vergleich unserer Strompreise lohnt sich. Nutzen Sie dazu gern unseren Stromrechner. 

Tipp: Neben dem Kostenaspekt spielen für viele Nutzer:innen die Themen Nachhaltigkeit, Verlässlichkeit und Kundenservice eine immer entscheidendere Rolle. DB Strom bietet drei attraktive Ökostrom-Tarife, mit denen Sie die Energiewende aktiv und ganz bequem von zu Hause aus unterstützen können. 

2.    Sparen Sie Strom: Einige Tipps, wie das gut gelingen kann, haben wir für Sie zusammengetragen. Schauen Sie hier.

3.    Lassen Sie die Betriebskostenabrechnung für Ihre Wohnung von der Verbraucherzentrale oder dem örtlichen Mieterverein prüfen. Nicht selten schleichen sich hier Fehler ein.

4.    Versuchen Sie, Heizkosten zu sparen. Zum Beispiel, indem Sie nur Räume heizen, in denen Sie sich aufhalten. Außerdem: Keine Möbel oder Gardinen vor der Heizung. Und: Fenster auf, Heizung aus. Klar, oder?

5.    Und auch wenn es manchmal schwerfällt: Lassen Sie doch öfter mal das Auto stehen. Die Bahn steht Ihnen als klimafreundliches, verlässliches Verkehrsmittel jederzeit zur Verfügung. Aber auch Fahrradfahren und Zufußgehen können viel bewirken.

 


1 Quelle: https://www.finanztip.de/stromvergleich/strompreis/ (Stand 12/2021)

Tags: Energiepreisentwicklung

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